Brigitte Stahl verwendet für Ihre Arbeit gefundene, aufgegebene Gegenstände und Materialien, die, ihrer ursprünglichen Funktion entledigt, verändert, bearbeitet und zu neuen Objekten zusammengefügt werden. Dabei spielen die unterschiedlichen Materialeigenschaften und die jeweilige Farbigkeit von Metall, Holz, Glas, Textilien, Latex, Pelz, Ton, Kunststoffen in ihrer oftmals extremen Gegensätzlichkeit eine wichtige Rolle. Hieraus entwickeln die Arbeiten trotz ihrer zunächst spröden Anmutung ihre unverwechselbare Poesie. Im Verlauf des Arbeitsprozesses werden die Gegenstände zunächst auseinandergenommen und dekonstruiert, um dann so miteinander verbunden, verwoben, verknotet, umwickelt, gequetscht zu werden, dass vollkommen neue und unerwartete Gebilde von geheimnisvoller, fragmentarischer, schwer zu entschlüsselnder Ausstrahlung entstehen. Ein zentrales Thema, welches das Werk von Brigitte Stahl durchzieht, ist die Faltung und die ihr innewohnende Ambivalenz von Zeigen und Verbergen. In einer umkreisenden Bewegung nähert sich die Künstlerin ihrem Thema immer wieder neu. Waren es bei früheren Arbeiten Holzkörper oder -tafeln, die mit Scharnieren zu Klappobjekten wurden, benutzt die Künstlerin in ihren neuesten Arbeiten Textilien, Stoff, gefaltet, fließend oder geknotet. Die einzelnen Arbeiten interagieren sowohl miteinander als auch mit ihrer Umgebung.
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